Sagen und Geschichten rund um die Wasserburg Niederroßla - Wasserburg Niederroßla

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Sagen und Geschichten rund um die Wasserburg Niederroßla

Die Eiche im Ilmpark zu  Niederroßla

Gewaltige Eiche zu Niederroßla nahe Deutschlands höchstem Bergfried
Feiern wir 2021 zugleich 300 Jahre Kirche und Ilmpark-Eiche?
Auf der langen Liste der dicksten Eichen in Deutschland und Europa ist die wunderbar gewachsene Eiche in Niederroßla am Ilmpark (direkt am Ilmradweg) mit einem Umfang von 4,70 Metern in 70 cm Höhe nicht aufgeführt. Damit schafft sie es nicht in die Liste der monumentalen Eichen in Thüringen. Gerade einmal geschätzte 30 bis 35 Meter Wuchshöhe. Kleiner Lichtblick: Würde sie aufgeführt, so wäre sie unmittelbar am höchsten Bergfried Deutschlands (wenn nicht Europas) gelegen. Wie sagen die Alten: Man kann nicht alles haben…
Im Thüringischen steht in Silkeroda eine gewaltige Goethe-Eiche, in Weida eine Schwedeneiche und in Krimderoda eine Flehmüllerseiche. Na, wenn da nicht wundersame Geschichten dahinter zu finden sind?
Die Eiche in Niederroßla soll über 200 Jahre alt sein und keiner weiß, wer sie gepflanzt hat. Eichen wachsen durchschnittlich etwa 2 cm pro Jahr, im Umfang. In jüngeren Jahren noch schneller Einen besonderen Namen trägt sie auch nicht. Rings um den wunderschönen Baum hat sich Jochen Hänsch jahrelang um die Anlagen gekümmert. Mit seinem Tod im Jahre 2020 wird das Terrain in andere pflegende Hände übergeben werden müssen. Wer aber die Bank organisiert und gesetzt hat? Das kann nur Hans-Jürgen Dietsch, ehemaliger Bürgermeister von Niederroßla und nun Ortschronist, gewesen sein, der sehr viel für Bänke in Niederrossla getan hat. Nicht nur reden, bauen, gestalten und auch pflegen…, so seine Devise.
Die Niederroßlaer Eiche am Ilmpark keine Sensation?
Das Prachtstück geht erneut durch alle Jahreszeiten, erlebt Feste und Veranstaltungen, sieht Osterfeuer und Parkfeste, bekommt eine Bankumrandung wieder im Frühling 2021. Wie steht es um die Geschichte des Baumes? Wer setzte das Bäumchen und zu welchem Anlass? Wer kann etwas dazu aussagen. Gern höre ich mir die Geschichte auch an und schreibe auf, verdeutlichte Hartwig Mähler, der die Eiche bereits zu allen Jahreszeiten im Foto festhielt.
Die Vorsitzende des Burg- und Heimatvereins Angelika Reimann informierte, dass  vor einiger Zeit im Rahmen eines Schulprojektes der Baum vermessen und altersmäßig geschätzt wurde. Da konnte man etwas zwischen 200 und 300 Jahren hören. Allerdings fand man über den Anlass der Pflanzung nicht wirklich etwas in der Chronik. Noch nicht! Und dann ein Lichtblick, eine Möglichkeit, ein Hinweis:
Die Kirche wurde anstelle des 1656 abgebrannten Vorgängerhauses im Jahre 1721 unter Herzog Wilhelm Ernst eingeweiht. (Kurt Tischler schreibt in “Heimatkundlichen Plaudereien” 1956. Die Dorfkirche ist eine der schönsten Thüringens. 1656 brannte sie ab, dazu die Schule und ein großer Teil des Dorfes. Erst 1721 war der Aufbau so weit gediehen, daß auch die Kirche mit der zierlichen Barockhaube wieder eingeweiht werden konnte.)
Offensichtlich wurde zu dem Zeitpunkt auch die Eiche am Ilmpark (von Herzog Wilhelm Ernst mit großer Anteilnahme der Einwohner) gesetzt. Im Jahre 2021 werden Kirche und Eiche 300 Jahre alt sein. Vielleicht befördert Prinz Michael zu Sachsen – Weimar – Eisenach etwas aus der alten Familien-Chronik zutage.
Eichen wurden oft zu besonderen Anlässen gesetzt und waren/sind Garant, dass sie die Jahrhunderte überdauern und so das Ereignis fortleben lassen: Dreifaltigkeitskirche, Verlobungseiche, Schulkameraden-Eiche, Luthereiche, Kaiser-Eiche, Königseiche, Gerichtseiche, 1000-jährige Eiche, Friedenseiche, Ramthor-Stifts-Eiche…
Michael Rauch von der AG 1806 schreibt zu dem möglichen Pflanztermin der Eiche in Niederroßla: “Ich meine gelesen zu haben, dass die Eiche im Rahmen der Feierlichkeiten zum Ende des siebenjährigen Krieges (1756-1763) gepflanzt wurde. Nach dem Frieden von Hubertusburg zwischen Friedrich II u. Maria Theresia blieb Schlesien endgültig bei Preußen und das wurde zur Großmacht! Da Sachsen-Weimar-Eisenach in diesem Krieg insbesondere vor und nach der Schlacht bei Rosbach stark gelitten hatte, wurden für das ganze Herzogtum Dankfeiern und Gottesdienste befohlen.
Aus dieser Darstellung  wäre eine Pflanzung um 1763 erfolgt und die Eiche damit in 2020 gleich 257 Jahre alt. Wer weiß es besser? Wer kann Hinweise geben?

Zusammengetragen und Bearbeitet von Hartwig Mähler, Niederroßla

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